Im Roman Kaff auch Mare Crisium (1960) ging Arno Schmidt neue Wege: Den beiden Handlungssträngen wies er zwei verschiedene Spalten zu. Ein Teil der Handlung spielt auf dem Mond, ein Teil auf der Erde, und der Leser kann sofort erkennen, in welchem Teil der Erzählung er sich befindet.
In seinem Hauptwerk Zettel's Traum (1970) erweiterte der Autor diese Prosaform auf drei Spalten. Zur Kolumne mit der Haupthandlung – vier Personen verleben einen Tag auf dem Lande und sprechen über Edgar Allan Poe – gesellen sich links und rechts Marginalien. Dabei ist der linke Raum auf der Seite Bruchstücken aus dem Werk Edgar Allan Poes vorbehalten, während rechts Phantasien des Erzählers und literarische Zitate ihren Ort finden. Doch auch die Hauptkolumne wandert von der Mitte nach links und rechts, je nachdem, ob sich die Hauptfiguren über Edgar Allan Poe unterhalten oder über andere Autoren, oder sich gar in andere Figuren verwandeln.
In Lilienthal oder die Astronomen, einem von Schmidt geplanten, aber nie geschriebenen Roman über die historische Sternwarte in Lilienthal bei Bremen, sollte sogar in vier Spalten erzählt werden.